Bei Vitamin K ist es wichtig zwischen Vitamin K1 und Vitamin K2 zu unterscheiden. Die Vitamin K1 Versorgung wird über pflanzliche Lebensmittel gedeckt und über die Darmflora übernommen. Vitamin K2 wird von Bakterien produziert und steckt daher vorwiegend in gesäuertem Gemüse und fermentierten Produkten. Doch auch unser Körper kann Vitamin K2 selber herstellen, wenn die Darmflora mit vielen gesunden Bakterien besiedelt ist. Die Aufgaben von Vitamin K1 und K2 sind sehr unterschiedlich im Körper.
Arthrose-Joker 9: Pflegen Sie Ihren Vitamin K-Status
Bei Menschen mit Antibiotika-Therapie werden häufig Vitamin-K Mangelzustände gemessen. Dies zeigt die Beteiligung der Dickdarmbakterien an der Vitamin K-Versorgung. Auch bei Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn) stellt sich häufig ein Vitamin K Mangel ein. Kontrovers wird diskutiert, wie hoch der Anteil der Vitamin K Produktion der Darmflora ist.
Warum brauchen Sie einen guten Vitamin K Status?
Warum brauchen Sie einen guten Vitamin K1-Status?
Früher meinte man, dass Vitamin K1 nur eine Funktion für die Blutgerinnung hätte. Heute sieht man die Bedeutung von Vitamin K1 viel breiter: Vitamin K1 sorgt zusätzlich dafür, dass das Blut auch dünn ist. Dies wird erklärt über eine Aktivierung der Proteine C und S. Vitamin K1 reguliert deshalb sowohl die Blutgerinnung als auch die Blutverdünnung. Auch hat Vitamin K1 eine entzündungshemmende Wirkung im Körper.
Trotz Markumar: Vitamin K1 reich essen
Es gibt keine wissenschaftliche Begründung für die häufig geäußerte Meinung, dass bei Behandlung mit Cumarinen (z.B. Markumar) eine Vitamin K arme Kost einzuhalten ist. So zeigten Untersuchungen, dass selbst große Mengen an Spinat (500 g) den sogenannten Quickwert kaum beeinflussen. So weißt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) darauf hin, dass die Aussage auf dem Beipackzettel von Blutverdünnungsmitteln, „auf eine Vitamin K arme Ernährung zu achten“, falsch ist. Allerdings sollten größere Schwankungen in der Vitamin K-Aufnahme bei Blutverdünnungsmitteln vermieden werden. Erfolgt eine entzündungshemmende Ernährungsumstellung (geringerer Verzehr gesättigter Fettsäuren oder deutliche Erhöhung von Gemüse und Salat), dann sollte bei Marcumar-Patienten der Quickwert engmaschig mit dem Arzt abgeklärt werden.
Vitamin K reiche Lebensmittel (Angaben in ug pro 100 g):
Grünkohl | 817 ug |
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Spinat | 330 ug |
Hühnerfleisch | 300 ug |
Rosenkohl | 275 ug |
Brokkoli | 175 ug |
Blumenkohl | 167 ug |
Weizenkeime | 131 ug |
Karotten | 65 ug |
Sauerkraut | 61 ug |
Ei | 48 ug |
Erbsen | 33 ug |
Vitamin K2: Bedeutung bei Arthrose
Vitamin K2 sorgt auch für stabile Knochen: es ist essentiell für die Bildung Osteocalcin und Matrix-Gla-Protein (MGP). Erst wenn Vitamin K2 sich an diese Proteine bindet werden dies aktiviert und Kalzium kann gebunden werden- dies führt zu: einem starkem Knochenbau, Schutz vor Osteoporose, Schutz vor Herzkreislauferkrankungen. Leider ist Vitamin K2 nur in wenigen Lebensmitteln enthalten. Es entsteht durch Bakterien. Daher sollten Arthrose Patienten vermehrt Rohmilchprodukte, traditionell gesäuertes Gemüse und Milchprodukte zu sich nehmen.
Vitamin K als Nahrungsergänzung:
Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin K kommt besonders für ältere Menschen in Betracht, da deren Darmflora meist nicht optimal funktioniert. Ebenso bei Hochleistungssportlern und ambitionierten Breitensportlern, um die Gelenke und Knochen stabil zu halten. Ich arbeite seit Jahren mit der täglichen Dosierung von 75 ug. Bei akuten Knochenverletzungen empfehle ich die Dosierung auf 1000 ug Vitamin K1 zu erhöhen. Selbst bei jahrelanger Dosierung im Bereich von 4000 – 5000 ug Vitamin K1 wurde über keine negativen Nebenwirkungen berichtet, so dass die therapeutische Bandbreite von Vitamin K sehr hoch ist.
Die Nahrungsergänzung sollte jedoch nicht die tägliche Vitamin K reiche Gemüse- oder Salatmahlzeit ersetzen.
Arthrose-Joker Nr. 10: Schmerzfrei durch Hagebutte
Die Hagebutte (oder Heckenrose = Rosa canina) hat eine lange medizinische Tradition, die bis ins Mittelalter hineinreicht. Während die Schalen verwendet wurden bei Erkältungen, Rheuma und Gicht, wurden die Samen bei Nieren- und Blasenleiden und auch bei Rheuma eingesetzt. Jetzt liegen mehrere neue wissenschaftliche Studien vor, die die Entzündungssenkung bei Arthrose und Rheuma belegen: Gelenkschmerzen gingen bedeutsam zurück, die Beweglichkeit verbesserte sich und Schmerzmitteleinsatz konnten deutlich eingespart werden. Bei den Studien wurden 5 und 10 Gramm Hagebuttenpulver verwendet. Anwendungsdauer drei bis vier Monate.
Hagebuttenwirkstoff ist hitzeempfindlich
Der wirksame Inhaltsstoff ist ein Galaktolipid. Das in den Studien verwendete Hagebuttenpulver enthielt in der 5 Gramm Dosierung 1,5 mg Galaktolipide. Diese sind allerdings hitzeempfindlich und nur fettlöslich. Ein Hagebuttentee hat deshalb keine Wirkung. Auch eine Hagebuttenmarmelade enthält aufgrund des Kochvorganges wenig Galaktolipide.
Tipp: so bekommen Sie Ihre Hagebuttendosis
Vor 5 Jahren als die Hagebuttenstudien veröffentlicht wurden hatte ich empfohlen, Hagebutten zu sammeln, zu trocknen und zu mahlen. Von dem Pulver sollte jeden Tag 5 Gramm in Joghurt eingerührt werden. Nur wenige haben das jedoch umgesetzt. Das war wohl zu umständlich. Heute empfehle ich jeden Tag 3 Hagebutten-Teebeutel in Joghurt einzustreuen über Nacht im Kühlschrank zu lagern und am anderen Tag zu essen – einfacher geht es nicht, seine tägliche Hagebuttendosierung zu sich zu nehmen. Ist völlig ungewohnt – funktioniert und ist preiswert.
Interaktion Pflanzenextrakte und Gewürze mit Arzneimitteln
Therapeutisch wirksame, große Mengen an Hagebuttenpulver, Pflanzenextrakten, Kurkuma, Pfeffer oder Grapefruitsaft sollten nicht mit Arzneimitteln kombiniert werden. Wer Arzneimittel nimmt, muss diese 2 Stunden vor den Pflanzenpulvern oder 3 Stunden danach nehmen. Hochdosierte Pflanzeninhaltsstoffe können die Wirksamkeit der Arzneimittel erhöhen. Dies wird erklärt durch die hemmende Wirkung auf die Cytochrom Enzyme (P450). Wenn Sie Arzneimittel benötigen, dann kann dieser Effekt jedoch positiv für eine Arzneimitteleinsparung genutzt werden: Besprechen Sie sich hier mit Ihrem Arzt.
Arthrose-Joker 11: Teufelskralle (wirkt nicht immer)
Für die Teufelskralle liegen keine so guten Studien vor wie für die Hagebutte oder wie für die anderen Joker. Da viele Menschen mich bei meinen Vorträgen fragen, hier eine kurze Stellungnahme. Eine entzündungssenkende Wirkung geht bei der Teufelskrallenwurzel von deren Harpagosid-Gehalt aus. Dieser sollte mehr als 50 mg in der Tagesdosis betragen. Diese Dosierung ist in wässrigen Extrakten oder in Pulverpräparaten enthalten. Alkoholische Teufelskrallenextrakte haben einen zu geringen Harpagosid-Gehalt und wirken zu wenig schmerzsenkend. Teufelskralle gehört für mich nicht zu den Top-Jokern, da auch das Preis-Leistungsverhältnis ungünstig ist.
So jetzt sind wir mit den 11 Arthrose-Jokern für die Entzündungs- und Schmerzsenkung durch. Jetzt geht es darum, Ihren Knorpel wieder aufzubauen und zu kräftigen. Welche Lebensmittel und Nährstoffe dies leisten, erfahren Sie in den nächsten Blog-Beiträgen.
Dieser Artikel stammt aus der 12 teiligen Serie „Neue Wege bei Arthrose“. Weitere Artikel aus dieser Serie finden Sie hier:
- Einleitung und Überblick über die Serie „Neue Wege bei Arthrose“
- Warum und woher bekommen wir Arthrose?
- Mit guten Gedanken Selbstheilungskräfte aktivieren
- Mit den richtigen Bewegungen Nährstoffe an die erkrankten Stellen transportieren
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Alle Tipps, was Sie mithilfe von Lebensmitteln erreichen können, finden Sie bei den Arthrose-Jokern.
- Joker 1-3: Kräuter, Gewürze, Omega-3-Fettsäuren und Grüntee
- Joker 4-6 Bor, Gemüse, Kräuter äußerlich
- Joker 7-8 Vitamine und Spurenelemente
- Joker 9 – 11 Vitamin K, Hagebutte, Teufelskralle
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Ergänzende Tipps, was Sie mithilfe von natürlichen Nahrungsergänzungen erreichen können, finden Sie bei den Arthrose-Pfeilern.