Osteopathie ist eine Behandlung nur mit den Händen, ohne Medikamente und Apparate. Die Osteopathie wurde vom amerikanischen Arzt Taylor Still vor über 130 Jahren begründet. Zu seinen grundlegenden Annahmen gehört, dass Krankheiten durch die Förderung der Selbstheilungskräfte des Körpers geheilt werden können.
Osteopathie ist eine alternative Behandlungsmethode und betrachtet alle funktionierenden strukturellen Bereiche im Körper als Einheit. Wichtig für den Zusammenhalt sind die so genannten Faszien, das sind Bindegewebshüllen, die Muskeln, Muskelgruppen, Körperabschnitte und auch Organe umgeben. Die Faszien laufen über weite Strecken in unserem Körper.
Aus Sicht der Osteopathen brauchen die verschiedenen Körperstrukturen wie Muskeln, Knochen, Organe, Liquorräume (Bereiche, in denen sich Nervenwasser befindet) und auch die Faszien untereinander freie Beweglichkeit. Die Theorie zur Osteopathie geht davon aus, dass Blockaden in diesen Strukturen Beschwerden verursachen. Bei der Behandlung untersucht der Osteopath mit den Händen die Faszien in ihrer Beweglichkeit und löst Verspannungen und Blockaden. Er versucht mit verschiedenen manuellen Techniken, den Selbstheilungsprozess des Körpers zu aktivieren.
Ausgebildete Osteopathen können den Zustand des Bindegewebes, der Muskeln, der Sehnen und inneren Organe tastend untersuchen und Abweichungen von der strukturellen und mechanischen Harmonie feststellen. Durch Massage von Weichteilen, passive Dehnungen, Mobilisationsimpulse und Lockerungstechniken, die gezielt mit den Händen ausgeführt werden, will die Osteopathie die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.
Eine osteopathische Behandlung dauert in der Regel eine Stunde. Je nach Beschwerden können eine oder auch mehrere Behandlungen erforderlich sein. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten in der Regel die osteopathische Behandlung nicht, private Kassen zum Teil schon. Erkundigen Sie sich im Zweifel bei Ihrer Kasse.
Die Wirksamkeit der Osteopathie ist allerdings nur für die Behandlung chronischer Rückenbeschwerden belegt. Osteopathen empfehlen die osteopathische Therapie aber auch anderen Krankheitsbildern.