„O du fröhliche, o du selige“ – aus allen Ecken ertönen wieder Weihnachtslieder. Nicht selten bleiben sie uns als Ohrwurm im Kopf. Heute möchte ich Ihnen den Tipp geben, künftig mitzusummen oder auch gleich laut mitzusingen. Denn Singen macht nicht nur Spaß, sondern ist auch noch richtig gesund. Seit einem halben Jahr gehe ich deshalb regelmäßig in Tübingen zu der Veranstaltung „Aus voller Kehle für die Seele“, bei der sich bis zu 300 Menschen zum gemeinsamen Singen treffen. Das ist immer ein großer Erfolg: Nach den gemeinsamen Singstunden fühlen sich alle erleichtert, entstresst und gestärkt. Wie kann das sein? Wie wirkt sich Singen auf unsere Gesundheit aus?

Wie sich Singen auf unsere Gesundheit auswirkt

Singen tut uns richtig gut. So …

  • hilft Singen gegen Stress: Beim entspannten Singen werden die Stresshormone Kortisol und Adrenalin schnell abgebaut und wir kommen innerlich zur Ruhe.
  • führt Singen in den Flow: Besonders meditatives Singen, wie zum Beispiel das Singen von Mantras wirkt entspannend und löst Ängste. Der innere Gedankenstrom wird unterbrochen, wir kommen in einen harmonischen, befreienden Zustand – in den „Flow“.
  • macht Singen glücklich: Denn beim Singen werden die Glückshormone und Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Beta-Endorphine vermehrt ausgeschüttet. Sie wirken stimmungsaufhellend. Singen wirkt dadurch wie ein natürliches Antidepressivum.
  • stärkt Singen das Immunsystem: Schon nach 20 Minuten Singen steigt in unserem Blut der Antikörper Immunglobulin A nachweislich an. Dieser bekämpft Krankheitserreger sowie Allergene bereits beim Eindringen in den Körper.
  • aktiviert Singen den Körper: Unser Gehirn und unsere Organe werden beim Singen besser mit Sauerstoff versorgt. Die Atemmuskulatur und das Herz werden gestärkt. Singen wirkt somit wie ein Herz-Kreislauftraining.
  • schafft Singen Verbundenheit: Sowohl das Gehirn wie auch das Herz produzieren beim Singen Oxytocin – ein Hormon, das zum Beispiel bei der Geburt, beim Stillen und beim Sex ausgeschüttet wird.
  • macht Singen emotional stabil: Menschen, die regelmäßig singen sind emotional stabiler und gelassener im Vergleich zu Nicht-Singern.

Dr. Feil Tipp:

Genießen Sie die Weihnachtslieder und singen Sie mit. Hören Sie verstärkt (z.B. im Auto oder zu Hause) melodische Musik und singen Sie mit. Schließen Sie sich einen Chor mit lockerer Stimmung an. Singen Sie zu Hause vor jeder Mahlzeit gemeinsam ein Lied.

Wir wünschen Ihnen erholsame Weihnachtsfeiertage.

Mehr Informationen zu Singen und Gesundheit finden Sie bei dem Gesangsforscher und Musiktherapeuten Dr. Karl Adamek und beim internationalen Netzwerk „Singende Krankenhäuser e.V.„.

Singen – die eigentliche Muttersprache des Menschen
Seine bahnbrechenden Forschungsergebnisse zum Einfluss des Singens auf die psychische und physische Gesundheit und die umfassende Bedeutung für die Persönlichkeitsbildung stellt Dr. Karl Adamek in der Zeitschrift musikforum des Deutschen Musikrates 1997 vor und fordert Konsequenzen für die Musikpädagogik und eine Rückbesinnung auf das einfache Singen als Alltagskultur.

Gesund, glücklich und vital durch Singen
Wie Singen die Gesundheit und Lebensqualität fördert beschreibt Dr. Karl Adamek im Jahre 2003 im Gesundheitsmagazin Balance.

Gesundheitserreger Singen
Ein Beitrag zur Bedeutung des Singens für die Gesundheit und eine gesunde Kultur als beste Gesundheitsprävention für die Zeitschrift Co´med 2003.

Singen ist zukunftsweisend
Karl Adamek: Wenn ein wichtiges Ziel aller pädagogischen Arbeit ein möglichst friedliches, beseeltes, sinnerfülltes, glückliches und gesundes Zusammenleben der Menschen ist, dann ist eine lebendige Singkultur unentbehrlich, wie auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse belegen März 2009.

 

 

Beitrag kommentieren

 

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.