Zweifellos: Unsere Nationalmannschaft hat bisher in Südafrika atemberaubende und torreiche Spiele abgeliefert. Mit 13 Toren in 5 Spielen liegt Deutschland, gefolgt von Argentinien mit 10 Treffern sowie den Niederlanden und Brasilien mit jeweils 9 Treffern, klar auf dem ersten Platz. Eindrucksvoll zeigen unsere Jungs damit, dass sich offensiv, nach vorn ausgerichteter Fußball lohnt. Die Tatsache, dass das Team von Jogi Löw neben Spanien, Uruguay und Paraguay mit 2 Gegentreffern die Tabelle der wenigsten Gegentore anführt, bescheinigt zudem, dass Angriff die beste Verteidigung ist.
Hohe Laufbereitschaft – die Basis für den Sieg
Voraussetzungen für ein taktisch variables und wirkungsvolles Spiel, wie es die deutsche Mannschaft in Südafrika demonstriert, ist neben einer hohen Dynamik, eine große Laufbereitschaft. Nur so können im Spielaufbau ständig Anspielstationen geschaffen werden, um bei einer Balleroberung schnell Räume für den Angriff zu öffnen und erfolgreich zu kontern. Bei Ballverlust muss das gesamte Team versuchen möglichst schnell hinter den Ball zu kommen, den Gegner sofort mit 2-3 Spielern stellen und attackieren, um möglichst schnell wieder in Ballbesitz zu gelangen.
Der Anspruch an den Spieler: Hohe Power und Bewegungsdynamik
Um die variantenreiche Taktik von Jogi Löw mit hoher Dynamik und großer Laufbereitschaft umzusetzen, müssen die deutschen Spieler eine hohe Grundschnelligkeit besitzen und top fit sein. Genau zu diesem Thema gab es vor der WM in den Medien Uneinigkeiten, ob Mirsolav Klose diesen Ansprüchen gerecht wird. Die Diskussionen um seine Form konnte er inzwischen jedoch in den Spielen der WM mit seinen Toren und seinem hohen dynamischen Einsatz mehr als eindeutig beantworten.
Was hat Miro Klose gemacht? Trotz seiner hohen Grundschnelligkeit, hat er in der direkten WM-Vorbereitung noch einmal in seine Schnelligkeit investiert. Neben Stabilitäts- und Kraftübungen für die Beine und den Rumpf holte er sich sein „neues“ Schnelligkeitsniveau durch Schlittensprints, Laufübungen mit Gummiband und normalen Sprints, die er zusätzlich zu dem normalen Training mit der Mannschaft ausführte. Seine 4 erzielten Treffer geben ihm Recht und zeigen den eindeutigen Fokus der Trainingsvorbereitung auf hohe Power und Bewegungsdynamik.
Welche Mannschaft lief bisher am meisten?
Aktuelle Auswertungen der WM 2010 in Südafrika zeigen den betriebenen läuferischen Aufwand der acht WM Viertel-Finalisten im Vergleich. Mit 577 Kilometern landete mit Ghana ein Land an die erste Position dieser Auswertung, welches traditionsgemäß aus der Läuferwelt kommt.
Quelle: http://de.fifa.com/worldcup/statistics
Mit 539,17km in 5 Spielen braucht sich unsere Nationalmannschaft jedoch nicht vor Ghana zu verstecken. Die läuferisch schlechteste Mannschaft aller Viertel-Finalteilnehmer ist übrigens Argentinien mit 494 gelaufenen Kilometern. Damit lief jeder argentinische Spieler durchschnittlich pro Spiel 0,9 Kilometer weniger als sein deutscher Kollege, was über den gesamten Spielverlauf einem zusätzlichen Spieler entspricht.
Ich drücke der deutschen Mannschaft die Daumen und bin davon überzeugt, dass sie sich gegen Spanien ins WM Finale P O W E R T.
Ihr Rainer Schrey